Um eine Gemeinschaftliche Erzeugungsanlage umzusetzen sind verschiedene Betriebs- und Finanzierungsmodelle möglich. Das passende Modell ist abhängig von der Eigentümer:innenstruktur des Gebäudes und den finanziellen Ressourcen der Teilnehmenden.
Zunächst ist die Teilnahme von potentiellen Beteiligten zu klären. Es benötigt mindestens zwei Parteien. Die Planung und der Bau der Erzeugungsanlage ist mit den Eigentümer:innen sowie der Hausverwaltung abzuklären.
Das optimale Betriebsmodell für die Gemeinschaftsanlage ist zu wählen und ein/eine Betreiber:in / Anlagenverantwortliche:r zu bestimmen, der/die auch gegenüber dem Netzbetreiber als Ansprechperson auftritt.
Es ist zu überlegen, ob die Erzeugungsanlage beispielsweise selbst betrieben werden soll oder ob ein externer Dienstleister die Anlage betreiben soll (siehe Betriebsmodelle).
Für die konkrete Planung ist eine Errichterfirma zu kontaktieren. Im Idealfall wird ein Anlagenerrichter ausgewählt, der bereits Erfahrung mit der Umsetzung von GEA hat.
Die Teilnehmenden (Zählpunkte) und der Betreiber der Erzeugungsanlage schließen einen Errichtungs-, Betriebs- und Wartungsvertrag, welcher unter anderem den Aufteilungsschlüssel (statisch oder dynamisch) und den Stromtarif bestimmt. Jede:r Teilnehmer:in bestimmt weiterhin den Lieferanten für seinen/ihren Reststrombezug selbst.
Zunächst ist die Registrierung des GEA-Betreibers als Marktteilnehmer unter www.ebUtilitites.at erforderlich. Nach abgeschlossener Registrierung erhält die GEA eine Marktpartner-ID (GC-Nummer), welche u.a. für die Anmeldung der GEA beim Netzbetreiber notwendig ist.
Im nächsten Schritt kann mit dem Netzbetreiber sowohl ein Netzzugangsvertrag (Erzeugungsanlage) als auch eine „Vereinbarung betreffend dem Betrieb einer GEA“ abgeschlossen werden.
Hinweis: Es ist möglich, mit einer GC-Nummer mehrere Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen zu betreiben. Dabei erhält jede GEA eine eigene Gemeinschafts-ID.
Die Gemeinschaftsanlage wird errichtet, und in Betrieb genommen. Für die Messung der 1/4 Stundenwerte des Stromverbrauchs der Beteiligten und der Stromproduktion der Anlage ist ein Smart Meter und die Zustimmung zur Übermittlung der Werte notwendig. Der Betreiber schließt außerdem einen Stromabnahmevertrag für den Überschussstrom ab.
Registrieren Sie sich auch im Anwenderportal der EDA (Energiewirtschaftlicher Datenaustausch GmbH) – darüber können Sie den gesamten Datenaustausch innerhalb der Gemeinschaftsanlage regeln. Die Teilnahme im Anwenderportal ist kostenlos.
Mit jedem Teilnehmenden wird eine Zusatzvereinbarung zum bestehenden Netznutzungsvertrag abgeschlossen, in dem die Bedingungen für Teilnahme an der Abrechnung als Gemeinschaftliche Erzeugungsanlage geregelt werden.
Diese Vereinbarung wird im Regelfall durch eine einfach Zustimmung im jeweiligen Netzbetreiber-Kundenportal digital getätigt.
Dem laufenden Betrieb der Erzeugungsanlage steht nichts mehr im Weg.
Der Netzbetreiber übermittelt die Daten dem Anlagenbetreiber für die Abrechnung. Je nach Anzahl der Teilnehmer:innen und gewählten Modell können Sie entweder in Eigenregie abrechnen oder Sie beauftragen einen Dienstleister für diese Aufgabe. Ausgewählte Dienstleister finden Sie unter: https://energiegemeinschaften.gv.at/dienstleister-in-oesterreich/
Antworten auf Fragen finden Sie in den FAQs unter:
https://energiegemeinschaften.gv.at/faq/