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Rückblick: Stakeholder-Austausch – Soziale Organisation und Arbeitsplattform Energiegemeinschaften

3.11.2025

 

Der 3. Online-Stakeholder-Austausch der Arbeitsplattform Energiegemeinschaften, organisiert durch das SIR (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen GmbH), fand am 8. Oktober 2025 online statt und konnte über 50 Teilnehmer:innen begrüßen.
Ziel der Veranstaltung war es, Erfahrungen aus solidarischen Energiegemeinschaften und Forschungsprojekten an Sozialorganisationen weiterzugeben und sich auszutauschen.

Der inhaltliche Teil der Veranstaltung begann mit einem Input von Michaela Niederhofer (Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften), in dem aktuelle Punkte der Arbeitsplattform Energiegemeinschaften vorgestellt wurden. Anschließend wurde insbesondere auf die Herausforderungen von Energiegemeinschaften eingegangen, etwa die Partizipation diverser Bevölkerungsgruppen.

In weiterer Folge präsentierte Bente Knoll (B-NK GmbH) anhand der Projekte EnergyWITHSpirit und Gender4Power die Erfahrungen zur Integration solidarischer und genderrelevanter Aspekte in Energiegemeinschaften. Beim Projekt „Energy WITH Spirit“ in Bad Goisern handelt es sich um eine Energiegemeinschaft, mit dem Bestreben, mindestens 10 % der erzeugten Energie oder Gewinne mit sozial benachteiligten Haushalten und Menschen in der Grundversorgung zu teilen. Der Aufbauprozess umfasste Vorgespräche, die Entwicklung von Vereinsstatuten und ein solidarisches Tarifmodell – unterstützt durch das Förderprogramm „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“.

Darauffolgend stellte Valentin Neuhauser das Energiegemeinschaftsprojekt „Robin Powerhood“ vor, mit dem das Ziel verfolgt wird, Energiearmut durch gemeinschaftliches Handeln zu bekämpfen, frei nach dem Motto „Jemand, der viel hat, muss nur wenig geben, damit jemand, der wenig hat, viel bekommt“. Die Initiative ermöglicht es, Energie an energiearme Haushalte und mildtätige Einrichtungen zu spenden. Über ein online Dashboard kann dabei die Verteilung transparent nachvollzogen werden. Das Projekt wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 2. Platz beim „Social Economy Award“ sowie einer Nominierung für den „World Summit Award“.

Im weiteren Verlauf präsentierte Thomas Nacht (4ward Energy Research GmbH) das Forschungsprojekt „sozialEG“. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Umsetzung von Betriebsmodellen (z.B. Tarifmodell, Ansparmodell) für sozial gerechte Energiegemeinschaften. Darüber hinaus werden Leitfäden und Informationsmaterialien entwickelt sowie Kriterien zur Identifikation vulnerabler Haushalte (z.B. einkommens- oder ausgabenbasiert) erarbeitet.

Zum Abschluss stellte Gabrielle Dokter (Caritas Steiermark) das Projekt SOL:E vor, im Zuge dessen eine solidarische Energiegemeinschaft entwickelt und umgesetzt wurde. Erste Erkenntnisse aus dem Projekt zeigten, dass die Zugangsschwellen gesenkt werden müssen, um vulnerable Zielgruppen bzw. Haushalte zu erreichen, die von Energiearmut bedroht oder betroffen sind. Es zeigt sich, dass derartige Projekte nur durch Solidarität innerhalb der jeweiligen Energiegemeinschaft umgesetzt werden können und dass die Gründung einer Energiegemeinschaft nach wie vor eine große Herausforderung darstellt, insbesondere für vulnerable Zielgruppen.

Der Austausch zeigte eindrucksvoll, wie sich soziale Organisationen durch innovative Projekte aktiv an der Energiewende beteiligen können, um dadurch die Teilhabe schutzbedürftiger Haushalte an Energiegemeinschaften zu unterstützen.

Wir danken allen Teilnehmer:innen und Referent:innen für ihre wertvollen Beiträge und die Diskussion! 

Präsentationsfolien der Vortragende: