Nachschau zur Konferenz 2024
9.04.2024
Die zweite Jahreskonferenz der Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften fand am 19. März 2024 statt und bot eine Plattform für hochkarätige Diskussionen über die Rolle von Energiegemeinschaften im Stromnetz, die Notwendigkeit neuer Lösungen und die zu erwartenden Veränderungen im Energiemarkt.
Schwerpunktthemen waren technische und soziale Innovationen sowie die Diskussion über das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), das wichtige Regelungen für Energiegemeinschaften enthält.
An der Konferenz teilgenommen hat auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Sie hat die Konferenz eröffnet und sich anschließend an einem Podiumsgespräch mit dem Vorstand der E-Control und dem technischen Vorstand des APG beteiligt. Laut ihr sind Energiegemeinschaften ein zentraler Baustein für die Energiewende, indem sie den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, aktiv am Klimaschutz teilzunehmen.
Das weitere Programm der Konferenz umfasste Impulsvorträge und Diskussionen zu verschiedenen Aspekten von Energiegemeinschaften sowie deren Rolle und Entwicklungen am Strommarkt. Judith Neyer vom Bundesministerium für Klimaschutz sprach über die Rolle von Energiegemeinschaften und anderer neuer Akteure am Strommarkt. Karin Emberger von der E-Control präsentiert anschließend flexible Netztarife und die Auswirkungen des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) auf Energiegemeinschaften.
Die Leiterin der Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften, Eva Dvorak, gab einen Überblick über den aktuellen Stand und die neuesten Entwicklungen im Bereich der Energiegemeinschaften. Nach der Mittagspause präsentieren Herbert Greisberger von der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ und Helmut Strasser vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen Praxiserfahrungen aus der Projektumsetzung von Energiegemeinschaften.
In den folgenden Sessions wurden spezifische Themen behandelt:
Florian Galler vom Bundesministerium für Klimaschutz sprach über die Änderungen, die das ElWG für Energiegemeinschaften bringt, gefolgt von einer Diskussion mit Vertretern von Energiegemeinschaftsprojekten. Sandra Matzinger von der AK Wien beleuchtet in einer weiteren Session das Thema soziale Innovation und Bewusstseinsbildung im Kontext von Energiegemeinschaften, gefolgt von einer Diskussion mit Vertretern aus Forschungs- und Energiegemeinschaftsprojekten.
Die letzte Session behandelt technische Innovationen wie Energiemanagement, Speicher und Sektorkopplung. Kurt Leonhartsberger, Experte für Energiegemeinschaften und Energiespeicher, gab einen Impuls-Vortrag, gefolgt von einer Diskussion mit Vertretern aus Forschungs- und Energiegemeinschaftsprojekten.
Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, sprach die abschließenden Worte und betonte die Unterstützung für Einzelpersonen, die sich einer Energiegemeinschaft anschließen oder eine gründen möchten. Aktuelle Zahlen zeigen ein großes Interesse der Bevölkerung, mit mehr als 1.000 aktiven Energiegemeinschaften in Betrieb. Die Konferenz thematisierte auch die regionale Verteilung dieser Gemeinschaften sowie deren Beitrag zur Bewältigung von Energiearmut und zur Förderung sozialer Innovationen. Technische Innovationen, insbesondere im Bereich der Netzdienlichkeit von Energiegemeinschaften durch Energiemanagement, Speichernutzung und Sektorkopplung, waren ebenfalls von zentraler Bedeutung.
Zitate:
“Energiegemeinschaften sind ein zentraler Baustein für die Energiewende. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird vorangetrieben und gleichzeitig wird unser Klima geschützt. Darüber hinaus kann jeder Haushalt seinen Strom oder seine Wärme selbst produzieren, wird unabhängiger von Energiepreisen und die Stromrechnungen können ebenfalls niedriger ausfallen.” – Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin
“Jede und jeder Einzelne kann aktiv zur Energiewende beitragen. Wer sich einer Energiegemeinschaft anschließen oder sogar eine gründen möchte, findet Unterstützung bei der Koordinationsstelle. Dabei wird sowohl der Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort vorangetrieben als auch der direkte lokale Verbrauch gefördert.” – Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds
Die Videoaufzeichnung sowie die Vorträge finden Sie hier.