Good Practice

Anhand von Good-Practice-Beispielen können Sie sich ein besseres Bild machen, wie die Zusammensetzung einer Energiegemeinschaft aussehen kann. Darüber hinaus gewinnen Sie einen Einblick über die Ziele, Vorteile, Motivationen und technischen Hintergründen des jeweiligen Projekts.

Energiegemeinschaften im Videoformat

EEG Lechtal

Ein junger Bürgermeister und ein Fotograf. Auf den ersten Blick nicht die Konstellation, die man bei einem Energie-Pilot-Projekt für ein ganzes Tal, ja einen gesamten Bezirk, erwarten würde. Und trotzdem: Mit viel Arbeit, Enthusiasmus und einer ordentlichen Portion Motivation haben der Bürgermeister von Bach im Lechtal Simon Larcher und Radomir Gabric eine der ersten drei Tiroler EEG auf die Beine gestellt. Und das nicht nur für sich selbst, sondern potenziell für eine ganze Region. Sie waren die erste Energiegemeinschaft in Tirol, welche als Genossenschaft gegründet wurde und konnten seitdem hunderte Menschen zum Mitmachen motivieren.

„Wir wollten einfach machen. Denn wenn das niemand tut, geht auch nichts weiter.“, erzählt der Fotograf. Für den Bürgermeister sind die Beweggründe auch langfristiger Natur: „Die Energie, die wir in der Region produzieren, kann durch die EEG auch in der Region bleiben.“

Das Interesse der Gemeinden im Lechtal bestehe zudem, auch die vorhandenen Trinkwasserkraftanlagen mit einzubeziehen, um konstant Strom für die EEG zu produzieren. So könne eine nachhaltige, regionale Energieversorgung geschaffen werden, die sich von schwankenden internationalen Energie-Märkten unabhängiger macht.

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EEG Grätzl Energie

Innovation aus dem Grätzl: „Miteinander – füreinander“ lautet das Motto der Grätzl Energie Wien, der ersten regionalen Energiegemeinschaft der Bundeshauptstadt. Das Grätzl, um das es geht, ist im Bereich der Perfektastraße in Wien-Liesing angesiedelt. Hier produziert ein Metallverarbeitungsbetrieb Strom auf seinem Dach. Die Überschüsse aus der 200-kWp-PV-Anlage werden an die EEG geliefert.

Aktuell profitieren die privaten Verbraucher:innen vor allem am Wochenende vom Gemeinschaftsstrom, da das Werk samstags und sonntags nur wenig der selbst produzierten Energie benötigt. Die Gründer:innen der Grätzl Energie Wien haben sich vorgenommen, pro Jahr zusätzliche 1.000 kWp Photovoltaik zu installieren und suchen dazu weitere Partner:innen. Weiters soll im Sinne des Füreinanders ein Modell entwickelt werden, in dem die Stromerzeuger:innen einen Teil ihrer Überschussenergie spenden können.

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EEG Druckerei Roser

Strom aus der Druckerei: Über die erste privatwirtschaftlich initiierte EEG Österreichs und gleichzeitig die erste in Salzburg gegründete EEG hat die Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften bereits Ende April 2022 berichtet. Nun gewährte die Druckerei Roser in Hallwang auch einem Kamerateam Einblick. Derzeit kann das Unternehmen rund 40 Prozent seines Strombedarfs mit zwei eigenen PV-Anlagen (zusammen rund 145 kWp) decken – durch Kooperation mit benachbarten Unternehmen sollen es 100 Prozent werden.

Außerhalb der Betriebszeiten wiederum beliefert die EEG Druckerei Roser vier nahegelegene Privathaushalte mit Strom. Gespräche mit weiteren potenziellen EEG-Mitgliedern werden geführt. Geschäftsführer Peter Bucheggers Vision ist ein „energieautarkes und klimaneutrales Unternehmen“. Dazu gehört auch der Ausstieg aus Erdgas, den er in Kooperation mit den Nachbarbetrieben schaffen möchte.

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EEG Schafwiesenstraße Wels

Rund um den Mühlbach: Nicht Photovoltaik, sondern Kleinwasserkraft bildet das Herzstück der EEG Schafwiesenstraße Wels. Die Rübig Kraftwerk GmbH produziert am Mühlbach rund 620.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Damit deckt sie aktuell den Strombedarf von 16 benachbarten Verbraucher:innen – Haushalte und Bauernhöfe – fast vollständig. Was noch fehlt, liefert die Wels Strom GmbH, die auch die Gründung des Pilotprojektes unterstützte.

Auch die EEG Schafwiesenstraße Wels soll weiter ausgebaut werden. Derzeit gibt es auf drei Wohnhäusern und zwei landwirtschaftlichen Objekten Photovoltaikanlagen. Ihnen soll nun ebenfalls eine Erzeugerrolle zukommen, damit auch ihr Sonnenstrom bestmöglich ganz in der Nähe verwertet werden kann.

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EEG Wolfsberg

Energiewende in der Altstadt: Wolfsberg in Kärnten verfügt über eine historische Altstadt mit zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden. Was das Auge erfreut und Tourist:innen anlockt, bringt jedoch ein Problem für die Energiewende mit sich: Die alten Häuser dürfen nicht mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Daher entschloss sich die Stadtgemeinde zur Gründung einer EEG. So können nun auch die historischen Gebäude mit Ökostrom aus 26 gemeindeeigenen PV-Anlagen versorgt werden.

Aktuell kann sich die Gemeinde zu rund zehn Prozent selbst mit Sonnenstrom versorgen. Doch bald soll dieser Anteil steigen. Auf dem Dach des Sportstadions wird eine PV-Anlage mit 350 kwp errichtet. Und auch in den 40 Katastralgemeinden von Wolfsberg schlummert ein riesiges Potenzial für die Energiewende – zum Beispiel die Dächer von Kindergärten, Schulen, Feuerwehrhäuser und Vereinslokalen. Diese sollen sich künftig selbst mit PV-Strom versorgen und ihre Überschüsse an die Gebäude der Altstadt liefern.

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EEG Lilienfeld

In der niederösterreichischen Gemeinde liegen Volks- und Mittelschule, Sportplatz und das Freibad in unmittelbarer Nähe. Auf den Dächern von Volksschule und Sportplatz wurden Photovoltaikanlagen errichtet. Allein die Anlage auf dem Sportplatz erzeugt bis zu 140.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die beiden Schulen und die zwei Freizeiteinrichtungen haben sich u.a. mit Unterstützung der Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) zu einer Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft (EEG) zusammengeschlossen.
Rund 80% des erzeugten Stroms werden innerhalb der EEG verbraucht – auch während der Sommerferien. Denn während die Schulen geschlossen sind, laufen die elektrischen Pumpen des Freibads auf Hochtouren.

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EEG Südburgenland

Für die Gründung von Energiegemeinschaften haben das lab 10 collective und die Energie Kompass GmbH die Plattform 7Energy ins Leben gerufen. Eine davon entsteht gerade in der Gemeinde Ollersdorf. Schon bisher hat die Gemeinde den Ausbau der Photovoltaik vorangetrieben, nun möchte man auch die Vorteile einer Energiegemeinschaft nutzen. Die EEG wird als Genossenschaft gegründet und steht Unternehmen, der Gemeinde und Privatpersonen offen.
Über 7Energy sollen auch Investitionen in erneuerbare Energieanlagen unterstützt werden. Ollersdorfs Bürgermeister Bernd Strobl sieht in der EEG eine Chance, seine Gemeinde als Vorzeigeort für Klimaschutz und Energieeffizienz noch bekannter zu machen. Vor allem aber soll der regional erzeugte Strom auch vor Ort verbraucht werden – zu günstigen Konditionen für die Gemeindebürger:innen.

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EEG Hartberg

In der oststeirischen Kleinstadt haben zwei KEM-Manager*innen mit ihren privaten Photovoltaikanlagen eine kleine EEG als Verein gegründet. Anton Schuller (Klima- und Energie-Modellregion Hartberg) und Nachbarin Margit Krobath (KEM Ökoregion Kaindorf) beliefern nun einen weiteren Nachbarn und den Hartberger Bioladen „Biosphäre“. „Nachhaltiger und lokaler kann Stromerzeugung und -verwertung nicht passieren“, ist Krobath überzeugt.
Möglich wurde die Energiegemeinschaft mithilfe der Stadtwerke Hartberg. Der städtische Energieversorger fungiert als Datendrehscheibe für die Abrechnungen innerhalb der EEG und stellt Strom bereit, wenn die PV-Anlagen zu wenig produzieren. Sehenswert ist auch der in einem alten Wehrturm versteckte Trafo der Stadtwerke.

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Energiegemeinschaften im Posterformat