Mit dem „Benefit-Tool“ stellt die Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften bestehenden und geplanten Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften (EEG) ein praktisches Online-Planungswerkzeug zur Verfügung. Es hilft vor allem dabei, das optimale Verhältnis von Erzeugung und Verbrauch innerhalb einer EEG zu finden.
Das von der Arbeitsplattform für Energiegemeinschaften entwickelte Benefit-Tool besticht durch einfache Handhabung und anschauliche grafische Darstellung. Um die gewünschten Informationen zu erhalten, sollte man die wichtigsten Daten der EEG bei der Hand haben: den Gesamtverbrauch der Mitglieder ohne eigene Erzeugungsanlagen, Stromverbrauch und Leistung der Überschusseinspeiser:innen sowie die Leistung von reinen Erzeugungsanlagen – Photovoltaik, Kleinwasserkraft und Wind.
Stromflüsse. Hat man diese Daten eingegeben, werden sofort Autarkie- und Nutzungsgrad sichtbar. Das heißt, man sieht einerseits, wie viel Prozent des Stromverbrauchs private Eigendeckung und Bezug aus der EEG ausmachen und wie viel Prozent aus dem Stromnetz bezogen werden müssen. Andererseits erkennt man auf einen Blick, wie viel des erzeugten Stroms innerhalb der EEG genutzt wird und wie viel ins Netz fließt. Gleichzeitig wird die CO2-Einsparung der EEG im Vergleich zum reinen Netzbezug (österreichischer Strommix) sichtbar.
Gibt man auch das Netzgebiet ein, werden die Ersparnisse bei den Gebühren – derzeit vor allem durch das reduzierte Netznutzungsentgelt – in der (lokalen oder regionalen) EEG angezeigt. Maßgeblich für die Ergebnisse ist auch die Wahl des Gebiets, in dem die EEG angesiedelt ist – Wohn- oder Gewerbegebiet oder eine Mischung. Denn hier liegen der Berechnung unterschiedliche Lastprofile zugrunde.
Planspiele. Der Bereich „Mein Objekt“ bietet nun die Möglichkeit nachzuvollziehen, wie es sich auswirkt, wenn die EEG ein weiteres Mitglied aufnimmt – einen Haushalt oder Betrieb mit oder ohne PV-Anlage und Batteriespeicher. Die EEG sieht dadurch sofort, welche Folgen das für die gesamte Energiegemeinschaft hat. Und das potenzielle neue Mitglied erfährt, wie viel Prozent seines Strombedarfs es aus der EEG beziehen könnte, aber auch wie viel Sonnenstrom es der EEG liefern könnte – aus der bestehenden oder geplanten PV-Anlage.
Kurz, sind die Basisdaten eingegeben, lässt sich vortrefflich an der Verbrauchs- und Erzeugungsstruktur der EEG tüfteln. Natürlich können auch fiktive Werte eingegeben werden. So lässt sich mit dem Benefit-Tool beispielsweise rasch festzustellen, ob es sich lohnen würde, sich mit Nachbarn zu einer EEG zusammenzuschließen. Bestehende EEGs wiederum können rasch abschätzen, wie sich die Investition in neue Erzeugungsanlagen und Speicher und/oder die Akquirierung neuer Mitglieder auswirken würde. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von Erzeugung und Verbrauch – sowohl mengenmäßig als auch bezüglich der Erzeugungs- und Verbrauchszeiten. Das Zauberwort dazu lautet Vielfalt.