Speichereinbindung in Energiegemeinschaften

Die Integration von Stromspeichern in Energiegemeinschaften bietet neue Möglichkeiten, den Eigenverbrauch zu optimieren und überschüssige Energie effizient zu nutzen. Hier erfahren Sie, welche Rahmenbedingungen zu beachten sind und wie intelligentes Speichermanagement den Betrieb unterstützt.

Stromspeicher in Kombination mit einer Erzeugungsanlage

Stromspeicher werden in der Regel gemeinsam mit einer Erzeugungsanlage errichtet. Dadurch kann noch mehr selbsterzeugter Strom innerhalb des Gebäudes verbraucht werden. Ist zu wenig PV-Produktion vorhanden um den Verbrauch zu decken, wird der Speicher entladen.

Über einen solchen Speicher kann auch Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dieser wird aus Sicht der Energiegemeinschaft (EG) gleichbehandelt wie jener Strom aus der PV-Anlage, unter der Voraussetzung, dass der Speicher ausschließlich über die PV-Anlage beladen wird und der Speicher nicht über das Netz beladen werden kann. Dies ist der Standardfall in der Praxis und lässt sich regelungstechnisch sehr einfach umsetzen. Um den Stromspeicher in eine EG zu integrieren, ist darüber hinaus ein intelligentes Speichermanagement für den sinnvollen Betrieb wichtig. Da der Speicher auch in der EG dazu dient, den Eigenverbrauch innerhalb der EG zu erhöhen, sollte er zu jenen Zeiten einspeisen, in denen der Verbrauch der EG die Stromerzeugung innerhalb der EG übersteigt und es wirtschaftlich sinnvoll ist.

Unter Einhaltung der oben beschriebenen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen kann ein Speicher in die EG eingebunden werden.

Neben der Variante „Stromspeicher in Kombination mit einer Erzeugungsanlage“ sind noch weitere Speichereinbindungen in Energiegemeinschaften theoretisch umsetzbar, wie z.B. ein zentraler Stromspeicher für mehrere Erzeugungsanlagen. In der Praxis sind dabei aber z.T. noch rechtliche Rahmenbedingungen ungeklärt und ein wirtschaftlicher Betrieb kann herausfordernd sein, Umsetzungen müssen daher im Einzelfall bewertet werden.

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Wichtiger Hinweis

Bei jedem Anschluss eines Speichers ist es erforderlich, mit dem Netzbetreiber Kontakt aufzunehmen, u.a. um das Anschlusskonzept und weitere gesetzliche Rahmenbedingungen abzuklären.

Speichermanagement für Stromspeicher in Kombination mit einer Erzeugungsanlage

Damit ein Speicher innerhalb einer EG sinnvoll betrieben werden kann, ist ein intelligentes Speichermanagement notwendig. Warum? Der Speicher soll nur dann Energie in das Netz (und damit in die EG) einspeisen, in denen der Verbrauch der EG die Stromerzeugung innerhalb der EG übersteigt. An dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass der Speicher ausschließlich mit Strom aus der Erzeugungsanlage beladen werden darf. Für dieses Speichermanagement gibt es grundsätzlich zwei Varianten:

  • Die Verwendung von Echtzeitdaten

Für jeden Bezugs- und Erzeugungszählpunkt innerhalb der EG sind die Daten in Echtzeit bekannt, der Speicher liefert nur dann an die EG, wenn auch Verbrauch vorhanden ist, der nicht bereits von anderen Erzeugungsanlagen innerhalb der EG abgedeckt wird. Vorteil: Sehr genau. Nachteil: Zusätzliche Zähler oder Auslesegeräte für Smart Meter sowie die Integration des Datenaustausches sind bei jedem Teilnehmenden zur Erfassung und Übermittlung von Echtzeitdaten notwendig und erhöhen die damit verbunden Kosten.

Hinweis: Obwohl Echtzeitdaten für das Speichermanagement verwendet werden, basiert die Abrechnung der Erzeugungs-/Verbrauchsdaten innerhalb der EG auf Basis der 15-Minuten Werte der Smart Meter.

  • Prognosemodelle

Mithilfe von Prognosemodellen, Erfahrungswerten sowie Standardlastprofil kann der Strombedarf und Erzeugung innerhalb der EG vorhergesagt werden. Die Einspeisung des Speichers wird dann auf diese Prognose abgestimmt. Vorteil: keine Hardware zur Erfassung von Echtzeitdaten notwendig. Nachteil: Im Vergleich zur Verwendung von Echtzeitdaten geringere Genauigkeit bzw. Risiko einer fehlerhaften Prognose und geändertes Benutzer:innenverhalten innerhalb der EG (z.B. Verbrauchsoptimierungen der Teilnehmenden kann nicht sofort abgebildet werden).

Auch Mischvarianten zwischen Echtzeitdatennutzung und Prognosemodellen können sinnvoll, indem z.B. größere Verbrauchs- und Erzeugungszählpunkte mithilfe von Echtzeitdaten erfasst und für die Steuerung verwendet werden, das Verhalten von kleineren Verbraucher- & Erzeuger:innen hingegen mit Prognosemodellen abgebildet wird.

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